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Identität | Schicksale | Wirtschafltliche Situation in Israel


Diese Seite wird demächst aktualisiert. In den Grundaussagen ist sie aber immer noch gültig.

Zur wirtschaftlichen Situation der Familien in Israel

Folgendes Bild der wirtschaftlichen Lage vornehmlich arabischer Familien in Israel zeichnete Agnes Shehade im Oktober 2004:

Die Regierung hat vor 2 Jahren das Existenzminimum für eine Familie mit 2 (!) Kindern auf 4000 Shekel (NIS) (=ca. 735 Euro) angesetzt.
In den letzten zwei Jahren hat aber eine große Teuerung eingesetzt.
Außerdem machen die Renten nur etwa ein Drittel des angesetzten Existenzminimums aus.
Die Wohnungsmieten belaufen sich durchschnittlich auf 250 bis 300 Euro für eine 2-und 3-Zimmerwohnung.
Die meisten Familien nehmen vom Staat ein Darlehen auf, um eine Wohnung zu kaufen.
Das Darlehen müsste auf etwa 25 Jahre verteilt zurück bezahlt werden. Das heißt sie müssen monatlich einen bestimmten Betrag hinterlegen, sonst müssen sie die Wohnung aufgeben. Dieser Betrag beläuft sich auf ca.1000 NIS (ca. 185 Euro).

Wenn also eine Familie mit 3 Kindern mit einem Renteneinkommen von 2800 NIS (ca. 510 Euro) auskommen muss, haben sie nach Abzug von Miete, Wasser, Gas und Elektrisch noch etwa 1300 NIS (ca. 240 Euro) für die verbleibenden Lebenskosten wie Nahrung, Bekleidung, Schulgeld, Krankenkasse (obligatorisch).
1 kg Fleisch kostet ca. 40 NIS (ca. 7,50 Euro).
Es ist schnell ersichtlich, dass das unmöglich ist. Lösungen gibt es keine.
Es ist uns bis heute nicht klar, wie alle diese Familien überleben.

Wegen der schwierigen ökonomischen Lage, hat der Staat bei den meisten Rentnern die Auszahlung der Rente für einige Monate gestoppt. Er möchte neue Untersuchungen durchführen, um abzuklären , ob die Rentenanforderung berechtigt ist. Vielen wurde das Recht auf eine weitere Auszahlung aberkannt. Sie alle müssten jetzt arbeiten. Aber den wenigsten glückt es, eine Stelle zu finden. Viele sind in einem Alter (50 und +), in dem man hier die Menschen sowieso entlässt. Das fällt zusammen mit der Zeitspanne, in der die Kinder ein Studium beginnen sollten. Die Studienkosten sind hier sehr hoch.

Man kann sich wohl vorstellen, was das alles bedeutet und welche Atmosphäre in solch einer Familie herrscht. Drogen- und Alkoholmissbrauch und Gewalt sind Folgen davon. Außerdem laufen die Jugendlichen Gefahr, sich Banden oder satanischen Vereinigungen anzuschließen. Die Familien fallen auseinander und somit die Gesellschaftsstruktur.

Deshalb ist jede Hilfe, auch wenn sie klein ist, effektiv.